Aussegnungshalle Oberlenningen

Jurgenson & Lieb 1990

Technische Daten

Die Stiftertafel an der Orgel verrät deren Herkunft. Alfred Moeck wollte gute Musik bei seiner Beisetzung und für alle, die in der neu erbauten Aussegnungshalle zur ewigen Ruhe geleitet werden. William Jurgenson und Friedrich Lieb schufen ein Instrument, welches diesen Anspruch bei jeder Trauerfeier einlöst.

Aussegnungshalle Oberlenningen
Fünf mal Sieben, heil’ge Zahl
für Hoffnung steht im Tränental.

 

5 × 7 Pfeifen stehen in dem Prospekt mit dem Schema
7  7  7  7  7
Weil die Pfeifen auf drei Türme und zwei Flachfelder verteilt sind, in drei verschiedenen Größen, fällt die zahlenmäßige Monotonie gar nicht auf. Im Gegenteil: die Zahlengleichheit strahlt eine Ordnung und Strenge aus, die am Ort der Trauerfeier Kraft und Halt vermittelt. Das Instrument ist hinterspielig; nur die Musik selbst soll wirken. Eine bauseitige Beleuchtung des Notenpults, oder blendfreies Licht am Instrument selbst, steht noch aus. Zu schnell waren die Organisten dabei, sich mit einer Stehlampe zu behelfen. Hüte und Schleierbretter an der Orgel waren Wunsch des Architekten.

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Im Glanze dieser schönen Pfeifen
mögen ihre Tön ergreifen.

 

Spieltisch angebaut, Pedal.
Umfang Manuale: C – g’’’, Pedal: C – f’
Notenpult: Fichte, mit Stirnbrett fest verbunden.
Breite/Höhe/Tiefe/Neigung: 475 mm, 304 mm, 56 mm, 15°.
Keine Beleuchtung für Noten, Registerzüge und Pedal.
Motorschalter: Zylinderschloss
Keine Steckdosen an der Orgel und kein Kontrolllicht.
Weder Heizung noch Schlösser, oder Firmenschild.
Orgelbank verstellbar in drei Stufen durch waagrechtes Verschieben der Sitzfläche.
Sonstiges: Manual und Pedal ohne CIS

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Übersichtlich, schön und helle:
der Organisten Arbeitsstelle.

 

Manual

Mechanisch, Klaviatur einschenklig, Oktavmaß 165 mm.
Breite Untertasten (in mm): c 22,5 d 22,6 e 22,9 f 22,7 g 22,7, a 23,4 h 22,8.
Breiteste/schmalste Untertaste h 22,8 mm /c 22,5 mm.
Tastenfall:  6 mm, Obertasten einsinken: 2 mm,
Tastendruck: 75 g, große Oktave 75 – 110.
Länge Tastenköpfe: 36 mm,
Abstände Obertasten: cis-dis 18 mm, fis-gis  16 mm, gis-ais 15,2 mm, ais-cis 30 mm, dis-fis 30 mm.
Pedalkoppel: Manubrium seitlich des Manuals.
Abstrakten: Holz (Vierkant)
Wellenbretter: 2, Wellen: Vierkanteisen, angeschweißte Ärmchen.
Tastenbelag Untertasten: Knochen, Obertasten: Mooreiche
Neigung der Klaviatur: I 1,4° nach hinten

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Ordnung außen, wie auch innen:
Die Musik kann nur gewinnen.

 

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En détail ist nun zu sehen,
welchen Weg die Töne gehen.

Pedal
Form: parallel, Oktavmaß: 460 mm
Tastenfall: 22 mm, Obertasten einsinken: 30 mm
Tastendruck: 650 g – 850 g
Länge Untertasten / Obertasten: 575 mm / 95 mm
Breite Untertasten / Obertasten: 25 mm / 25 mm, Einschub: 245 mm
Vertikale Position: 755 mm unter Manual, horizontale Position: c° unter cis‘
Tastenbeläge: Eiche massiv.

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Sollen Füße Tasten greifen,
muss die Traktur nach oben schleichen.

 

Mechanisch, Manubrien: gedrechselte Knöpfe aus Eiche
In einer Reihe über dem Spielschrank.
Stangen aus Holz, Eisenwellen.
Registernamen in Groteskschrift auf Ziegenleder unter den Zügen.
Keine Registernummern,
Koppel als Zug.

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Register zieh’n mit Fantasie,
so wie die Schrift verheißet sie.

 

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Leicht zu greifen, leicht zu gehen,
sie müssen sein, genau besehen.

 

Gebläse in ungedämmtem Kasten im Keller.
Motordaten: Aug. Laukhuff, Orgelteile, D 6992 Weikersheim,  9  90S
cbm (m.c.) 5 Min., W.S. (Press.) 80, Motor-Nr. 44828, H.P. 0,22, Volt 220/380,
Amp. 0,9/0,52 Tour. (Rotat.) 2800, Period 50, Phas. 3
Schwimmerbalg mit Rollventil, Stoßbalg am Windkanal.
Windkanal. Holz, Kondukten: Zinnlegierung, gelötet.
Winddruck: 55,7 mm WS an Pfeifenloch von Prinzipal 8’ c’ (Prospekt).

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Aus dem Keller kommt der Wind,
bis er zu den Pfeifen find’.

 

Schleiflade, Schwanzventile, Lederpulpeten. Pfeifenstöcke: Fichte, 
Pfeifenaufstellung: Terzaufstellung.

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Auf die Tonventile Sicht:
Schließen müssen sie ganz dicht.

 

Gesamtpfeifenzahl  524,
davon 27 Holzfeifen

HAUPTWERK C, D – d‘‘‘
Principal8′C-E Holz F-ais° Prospekt
Coppel8′Holz
Salicional8′ 
Waldflöte4′konisch
Flöte4′Holz
Octav2′ 
Mixtur IV1 1/3’Repetition F, f°, f’, f’’
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Pfeifen, aufgestellt in Terzen,
erfreuen kund’ger Hörer Herzen.

 

PEDAL
Subbass16′ab c° aus Coppel 8’t
Oktavbaß8′ab c° aus Flöte 4’
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Nur weil schräg sie dürfen stehn,
die längsten in der Höhe gehn.

 

Stimmung
Kirnberger III
Absolute Tonhöhe: a’ 440,1 Hz bei 18,8° Celsius. 
Relative Luftfeuchtigkeit: 53%, Atmosphärischer Luftdruck: 1014 hPa auf NN.
Gemessen am 12.11.2014, 14:17 Uhr.

Schallpegel
Ruhe: 28,4 dBA, Gebläse: 28,8 dBA. 
Min.: 65,1 dBA,
Max.: 83,4 dBA.

Alleinstellungsmerkmale:
Einzige Friedhofsorgel unter Teck, von einem einzigen Mäzen, Alfred Moeck, gestiftet.

Aussegnungshalle Oberlenningen
Als Fenster zu der Ewigkeit
Orgelklänge stehn bereit.

Medien:

Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Band 36:
Ernst Leuze und Wolfgang Znaimer:
Orgeln unter Teck (Seite 299)

Kontakt

Adresse Pfarramt:
Bürgermeisteramt
Marktplatz 1
73252 Oberlenningen
Tel.: 07026-6090
E-Mail: gemeinde@lenningen.de
Homepage

Adresse der Aussegnungshalle
Schulweg
73252 Oberlenningen

So finden Sie die Kirche:

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