Dorfkirche Hepsisau
Gruol & Blessing, Opus 68, 1858
Technische Daten
Erste Orgel 1782 von Johann Andreas Goll aus Weilheim. Aussehen und Disposition unbekannt.
Nach 76 Jahren schon ein neues Instrument von Gruol und Blessing aus Bissingen an der Teck.
Manual | |
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Principal | 8′ |
Gedeckt | 8′ |
Salicional | 8′ |
Flöte | 4′ |
Fugara | 4′ |
Octav | 2′ |
Pedal | |
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Subbass | 16′ |
Copplung |
1897 Reparatur, 1905 Ausreinigung, 1943 Elektrisches Gebläse,
1950 Kirchenrenovierung und Ausreinigung der Orgel. Umbau der Orgel im Sinne der Orgelbewegung. Aus Principal 8’ wurde Prinzipal 4’, und aus Fugara 4’ wurde Quinte 1 1/3’. Das Obergehäuse wurde zerstört und durch eine Gehäuseatrappe ersetzt. Begründung: Der Organist könne wegen des vorkragenden Mittelturmes nicht gerade sitzen.
2009 untersuchte William Jurgenson die Orgel und empfahl dringend, die ursprüngliche Disposition wiederherzustellen. Der Kirchengemeinderat wollte jedoch keine Veränderung. 2016 Ausreinigung, Nachintonation und Wiederherstellung von Fugara 4’ durch Orgelbau Link, Giengen/Brenz.
Die keck abstehenden Blüten an Altargitter und Kreuzesbalken kann man als Bezugspunkte verstehen für die nach außen strebende Orgelsilhouette. So stimmig die Gesamtanlage ist, so disparat gebärden sich die Details. Der Altar will, abgesehen von seinen Anklängen an den Orgelumriss, nicht so richtig zum barocken Altargitter passen. Schlimm wird es auf der Orgelempore. Dort steht das amputierte Untergehäuse der Orgel verloren in seiner originalen einfachen neugotischen Gestaltung. Darüber jedoch eine Kunsthandwerskorgie aus der Nachkriegszeit. Sperrholzattrappen täuschen Holzpfeifen vor, geschnitzte Jahreszahlen mit Kreuzchen mimen fromme Handarbeit, asymmetrische Pfeifenfelder suggerieren Fortschrittseifer. Das massig geratene mittlere Pfeifenfeld täuscht einen Achtfußprincipal vor. Goldbronzierte Labien schmücken billige Zinkpfeifen. Und die ausladenden Orgelohren sollen dem Instrument Bedeutung und Würde verleihen. Doch gerade solches hat es beim rabiaten Umbau 1950 gründlich verloren.
Da hatten die Beteiligten beim vierstimmigen Zimbelgeläute mehr Fortüne und erst recht mit den Glasfenstern von Martin Domke, die diese Dorfkirche zum Kleinod machen.
Pfeifenschema 11 12 11 = 35 Pfeifen (10 Blindpfeifen) Die Labien der elf längsten Pfeifen sind goldbronziert.
Spieltisch: frei stehend, Manual, Pedal.
Umfang Manuale: C – f’’’, Pedal C – d’.
Notenpult: Kein separates Notenpult, aufklappbarer Deckel.
Breite/Höhe/Tiefe/Neigung: 853 mm, 367 mm, 66 mm, 19°.
Beleuchtung Notenpult: Pendelleuchte
Beleuchtung Pedal: 2 kleine 15-Watt-Glühbirnen.
Beleuchtung Manubrien: Pendelleuchte
Beleuchtung des Orgelinneren: Nicht vorhanden.
Beleuchtung des Prospekts: Emporen-Beleuchtung
Motorschalter: Über linker Registerstaffelei, Drücker für Motor ein, Motor aus.
Kontrolllicht Motor: Pedalbeleuchtung
Steckdosen: 2x in Konsole.
Elektroinstallation: Netzkabel zum Infrarotstrahler unter Orgelbank.
Heizung: Infrarotstrahler unter Orgelbank.
Schlösser: An Spieltischdeckel und Gehäusetüren.
Schlüssel: Schrankschlüssel
Firmenschild: Originales Emailleschild über Klaviatur.
Orgelbank: Original? Jedoch nicht in Originalfarbe, nicht verstellbar.
Manual
Mechanisch, Klaviatur: zweischenklig, Oktavmaß 163 mm.
Breite Untertasten (in mm): c 22 d 22,5 e 21,8 f 22,9 g 23,5,a 23 h 22,5
Tastenteilung breiteste/schmalste Untertaste: a 21,8 mm, f 23,5 mm,
Tastenfall: 9 mm, Obertasten einsinken: 5 mm,
Tastendruck: 105 – 130 g, Tutti 200 – 350.
Länge Untertasten: 124 mm, Tastenköpfe: 41 mm,
Länge Obertasten: 75 mm
Abstände Obertasten: Cis-dis 17 mm, fis-gis 15,6mm, gis-ais 15,9 mm,
ais-cis 30,1 mm, dis-fis 31 mm.
Koppel: Man-P,
Abstrakten: Holz
Winkel: Holz
Wellenbretter: 2, Wellen: Holz, Ärmchen: Holz.
Tastenbelag Untertasten: Elfenbein (nicht original), Tastenbelag Obertasten: Ebenholz
Neigung der Klaviatur: 1° nach innen.
Pedal
Form: Parallel, eben, Obertasten leicht geschweift, Oktavmaß 1030 mm.
Tastenfall: 10 mm, Obertasten einsinken: 6 mm.
Tastendruck: 750g – 1250g
Länge Untertasten / Obertasten: 600 mm / 100 – 120 mm.
Breite Untertasten / Obertasten: 24 mm / 24 mm, Einschub: – 94 mm.
Vertikale Position: 720 mm unter Manual, horizontale Position: c° unter d’.
Tastenbeläge: Obertasten Kirsche, Untertasten Buche
Mechanisch,
Manubrien: Gedrechselte Ebenholzknöpfe in einer Ebene links und rechts der Klaviatur.
Registerstangen: Holz zum Einhängen
Wellen: Holz
Registernamen: In Handschrift auf gewölbten Emailleschildern an Registerknöpfen
Pedalkoppel: Als Registerzug.
Gebläse: In gedämmtem Kasten im Balghaus auf dem Dachboden über der Orgel. Motordaten: Made in Germany by: Aug.Laukhuff GmbH & Co. D-6992 Weikersheim, 6 66 S , cbm (m.c.) 5 Min., W.S. (Press) 80, Motor-Nr. 12908, H.P., 0,22, Volt 220/380, AMP. 0,9/0,52, Tour. (Rotat.) 2800, Period 50, Phas 3 Bälge: 2 Kastenbälge mit Steingewichten, mechanische Betätigung möglich, Luft wird aus Orgelinnerem angesaugt. Windkanal: Holz, Kondukten: Pappe Winddruck: 74,7 mm WS an Fußloch C Principal 4’ Prospekt (klingend c°).
Mechanische Kegellade
Pfeifenaufstellung: diatonisch nach innen ansteigend.
Gesamtpfeifenzahl 359,
davon 145 Holzpfeifen und 10 Blindpfeifen
MANUAL C – f‘‘‘ | ||
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Gedeckt | 8′ | Holz |
Fugara | 4′ | C-h’ Rollenbärte |
Salicional | 8′ | Kastenbärte, C-H Holz |
Octave | 4′ | Original Principal 8’ C-ais° Prospekt, fis’’-f’’’ Link 1950 |
Flöte | 4′ | Holz |
Octave | 2′ |
PEDAL C -c‘ | ||
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Subbass | 16′ | Hinter dem Gehäuse, C, CIS, D, DIS liegend |
Stimmung
Gleichstufig temperiert
Absolute Tonhöhe: a’ 441,6 Hz bei 18,4° Celsius.
Relative Luftfeuchtigkeit: 68,5 %
Atmosphärischer Luftdruck: 1006 hPa auf NN
Gemessen am 15.10.2014, 18:30 Uhr.
Schallpegel
Ruhe: 28,3 dBA, Gebläse: 29 dBA.
Min: 62 dBA, Max: 82,5 dBA.
Alleinstellungsmerkmale:
Einzige Orgel unter Teck von Gruol und Blessing.
Vier Jahreszahlen im Prospekt.
Radikalstes Zeugnis der Modernisierungswelle nach dem Zweiten Weltkrieg.
Medien:
Teckbotenarchiv im Stadtarchiv
Anita Rauscher:
Untersuchungen über die Orgeln des 18. und 19. Jahrhunderts im Evangelischen Dekanatsbezirk Kirchheim unter Teck.
Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Band 36:
Ernst Leuze und Wolfgang Znaimer
Orgeln unter Teck (Seite 95)
YouTube:
Ralf Sach spielt Georg Friedrich Händel (1685-1759):
Präludium & Fuge f-Moll
Andere Instrumente im Raum: Keyboard
Kontakt
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Pfarramt und Gemeindebüro:
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73235 Hepsisau
Tel.: 07023-6774
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Dorfkirche Hepsisau
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