Evangelische Kirche Brucken
Bernard Aubertin 1994
Ouverture avec Fourniture
Das ist mir inegal
Flötenduo und -trio ohne und mit Bourdon
Französische Orgel Schwäbischer Organist
Den Glanz entdecken
Inegale Flöten
Prinzipalklänge
Die wollen nur spielen, die Quinte und die Terz
Rubato
Trompetenakkorde
Traversière- Qerflötensolo und Ensemble
Orgel von hinten
Technische Daten
Da die Bausumme um einige tausend Mark überschritten wurde, mussten sich die Bruckener fast 20 Jahre mit einem Harmonium begnügen. So steht es in der Festschrift von 1994 zur neuen Orgel. Im Jahr 1949 baute E. F. Walcker & Cie. die erste Orgel in der 1930 eingeweihten Kirche.
Hauptwerk Manual I C-g‘‘‘ | |
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Harfenprinzipal | 8′ |
Prästant | 4′ |
Mixtur 3-4 fach | II/I |
Freie Kombination |
Brustwerk Manual 2 C-g‘‘‘ | |
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Gedackt | 8′ |
Rohrflöte | 4′ |
Blockflöte | 2′ |
Oktävlein | 1′ |
Terzian 2fach |
Pedal C-f‘ | |
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Subbass | 16′ |
Lochgedackt | 2′ |
I/P | |
II/P |
Pneumatische Registerkanzellenlade, pneumatische Registertrak
Es sollte nur das beste sein. Darin waren sich alle einig. Erbittert gestritten wurde jedoch über den Standort. Organist (Michael Gabler), Bezirkskantor und die Mehrheit des Kirchengemeinderats plädierten für eine Brüstungsorgel. Orgelpfleger und Oberkirchenrat für den seitherigen Standort auf der Nordseite. Damit wäre ein Chor von der Empore herab gut zu hören und zu sehen gewesen. Die Orgelfraktion setzte sich schließlich durch. Später stellte sich heraus: Hinter der Orgel singend klingt der Chor im Kirchenschiff genauso gut wie vorher. Das viel größere Wunder ist, dass es in einer nur 800 Seelen großen Gemeinde gelingen konnte, eine Viertelmillion DM aufzubringen – für eine französische Barockorgel. Sachverstand, Begeisterung, Glaubensmut und Offenheit für alle Menschen und Gruppen des Ortes waren das Geheimnis. Und noch unglaublicher: Aufgeschlossenheit für andere Traditionen als die eigene.
Brucken hat seither eine der besten Orgeln Deutschlands.
Das Instrument würde er nur bauen, wenn er die Empore dazu neu zimmern dürfe. So sprach Maître Aubertin. Seither steht in Brucken die einzige Orgel unter Teck mit Empore und nicht umgekehrt. Durch das helle Eichenholz wurde der vorher etwas düstere Kirchenraum an seiner Westseite so aufgehellt und veredelt, dass das kunstvolle Barockgehäuse der Orgel wie selbstverständlich herauswächst und zu einem Teil des Raumes wird. Der runde Sockel des Mittelturms ist mit einer großzügigen Kralle nach unten optisch gestreckt. Daran hängt eine Goldkugel, die nicht nur den raumsprengenden Orgelkorpus bändigt und erdet, sondern auch auf die vergoldeten Labien der Mittelpfeifen in den drei Türmen Bezug nimmt. Sie ist auch ein Gegengewicht zum Lamm Gottes (altes Siegel des Orts) hoch auf dem Mittelturm, das Aubertin selbst „geschnitzelt“ hat. Auf der Siegesfahne hat er sein Monogramm und die Jahreszahl hinterlassen.
Schiebetüren auf der Rückseite der hinterspieligen Orgel ermöglichen das Stimmen. In den seitlichen Nischen brummt Subbass 16 Fuß. Auf der Taste CIS erklingt im Manual und Pedal der Ton AA. Dadurch entsteht auf dieser Tonstufe, dem ersten Zeichen des Alphabets, ein 32-Fuß-Ton. Größter Klang in der fast kleinsten Kirche unter Teck!
Spieltisch: Angebaut, hinterspielig, Manual, Pedal
Umfang Manuale: C – d’’’, Pedal C – d’
Notenpult: Eiche, mit Stirnbrett fest verbunden
Breite/Höhe/Tiefe/Neigung: 530 mm, 325 mm, 38 mm, 17°.
Beleuchtung Notenpult: Deckenleuchten
Beleuchtung Pedal: Deckenleuchten
Beleuchtung Manubrien: Deckenleuchten
Beleuchtung des Orgelinneren: keine
Beleuchtung des Prospekts: keine
Motorschalter: Nicht an der Orgel, sondern an der Kirchenmauer.
Kontrolllicht Motor: Keines
Steckdosen: Keine an der Orgel
Elektroinstallation: Nicht sichtbar
Heizung: Konvektoren an der Westwand der Kirche.
Schlösser: Keine
Schlüssel: Keine
Firmenschild: Auf Stirnbrett über dem Notenpult im Stil der Registerschilder.
Orgelbank: Eiche. Nicht verstellbare Designerbank.
Sonstiges: Schiebetüren an der Rückwand zum Stimmen.
Manual
Mechanisch, Klaviatur einschenklig, Oktavmaß 163 mm.
Breite Untertasten (in mm) c 21,1 d 21,3 e 21,6 f 22 g 21,8, a 21,6 h 21,8
Breiteste/schmalste Untertaste f 22 mm /c 21,1 mm.
Tastenfall: 9 mm, Obertasten einsinken: 4 mm.
Tastendruck: 95 – 130 g.
Länge Untertasten: 110 mm, Tastenköpfe 36 mm.
Länge Obertasten: 62 mm
Abstände Obertasten: cis-dis 16,7 mm, fis-gis 16,6mm, gis-ais 15,4 mm,
Koppeln Man-P, geschaltet durch Handzug „Tire-Main“
Abstrakten Pedal: Messing, Manual: Holz,
Winkel: Holz
Wellenbretter: 2, Wellen: Eisendraht, Ärmchen: Gebogener Draht.
Tastenbelag Untertasten: Knochen, Obertasten: Ebenholz
Neigung der Klaviatur 0°.
Pedal
Parallel, eben, Obertasten nicht geschweift. Oktavmaß: 457 mm,
Tastenfall: 16 mm, Obertasten einsinken: 24 mm
Tastendruck: 750 g – 1200 g.
Länge Untertasten / Obertasten: 540 mm / 100 mm.
Breite Untertasten / Obertasten 25 mm / 25 mm. Einschub: 227 mm
Vertikale Position: 785 mm unter Manual.Horizontale Position:c° unter ais°.
Wellenbretter: 3
Tastenbeläge: Eiche
Mechanisch, Manubrien: Gedrechselte Knöpfe aus Birnbaum und Nussbaum:
In zwei senkrechten Reihen links und rechts der Klaviatur.
Stangen aus Holz, quadratische Eisenwellen mit angeschweißten Ärmchen.
Registernamen: Handgeschrieben auf Ziegenleder über den Zügen.
Teilweise geteilte Schleifen c’/cis’. Registernummerierung: Nicht original, sondern von fremder Hand mit Bleistift hinzugefügt.
Pedalkoppel als Zug, französische Registernamen.
Gebläse in ungedämmtem Kasten auf Dachboden neben der Orgel.
Motor übernommen von Vorgängerorgel (Walcker)
Motordaten: Made in Germany by: Aug. Laukhuff-Weikersheim, 4 85S cbm (m.c.) 6 Min., W.S. (Press.) 120, Motor-Nr. 9580 H.P. 0,45, Volt 220/380,
Amp. 1,5/0,9, Tour. (Rotat.) 2800, Period 50, Phas. 3
Froschmaulbalg mit Rollventil im Untergehäuse der Orgel.
Windkanal: Holz, Kondukten: Zinnlegierung, gelötet.
Winddruck: 102,8 mm WS an Pfeifenloch von Trompette 8’ d°.
Bourdon 16’ (Pedal) bekommt Motorwind.
Auslasstremulant an Windkanal, unterschwebend.
Schleiflade, Schwanzventile, belederte Holzschleifen.
Schleifenteilung c’/cis’. Pfeifenaufstellung: diatonisch nach außen ansteigend,
C bis e° innen, nach innen ansteigend.
Gesamtpfeifenzahl 461, davon 70 Holzpfeifen und 51 Zungenpfeifen
HAUPTWERK | ||
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C bis d‘‘‘ | Auf Taste CIS erklingt Kontra A | |
Montre | 8′ | C-GIS gedeckt A-d’’’ Prospekt |
Bourdon B/D | 8′ | C-e° Kastanie f°-d’’’ Metall, zugelötet, Stimmbärte ab cis’ Eiche aufgebänkt. |
Traversière D | 8′ | |
Prestant | 4′ | Auf Ton geschnitten, Stimmbärte. |
Flûte B/D | 4′ | C-gis° gedeckt, ab a° Rohrflöte. |
Nazard 3 B/D | 2 2/3’ | C-c’ gedeckt. |
Doublette | 2′ | |
Tierce B/D | 1 3/5’ | principalisch |
Fourniture IV | 1’ | Repetition c° c’ c’’ f’’’ |
Trompette | 8’ | Becher ganze Länge. |
PEDAL | ||
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Bourdon | 16′ | Vorschläge mit Zinnfolie überzogen. Auf Taste CIS erklingt Kontra A. |
Stimmung
Valotti (Young) Sechs reine, sechs temperierte Quinten.
Absolute Tonhöhe: a’ 434,7 Hz bei 12,1° Celsius.
Relative Luftfeuchtigkeit: 70 %, bei atmosphärischem Luftdruck 1026 hPa auf NN,
gemessen am 06.11.2014, 16:39 Uhr
Schallpegel
Ruhe 28,5 dBA, Gebläse 42 dBA.
Min. 62 dBA,
Max. 85 dBA.
Alleinstellungsmerkmale
Größte einmanualige Orgel unter Teck.
Kompromisslose französische Barockdisposition.
Einzige Orgel unter Teck mit Ravalement
Emporebrüstung als Teil der Orgel vom Orgelbauer neu angefertigt.
Medien
Stuttgarter Zeitung Nr. 286 vom 12.12.1994,
Teckbotenarchiv im Stadtarchiv, Festschrift „Die Aubertin-Orgel in der Bruckener Kirche“ Evangelische Kirchengemeinde Brucken Dezember 1994,
Württembergische Blätter für Kirchenmusik, Jahrgang 62, 1995, Heft 1, S. 36.
Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Band 36
Ernst Leuze und Wolfgang Znaimer
Orgeln unter Teck (S. 313)
Andere Instrumente im Raum:
Keyboard
Kontakt
Adresse Pfarramt:
Pfarramt Unterlenningen
Kirchstraße 10
73252 Unterlenningen
Tel.: 07026-7846
E-Mail: pfarramt.Unterlenningen@elkw.de
Gemeindebüro
Julius-von-Jan-Platz 1
73252 Oberlenningen
Tel.: 07026-7846
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Adresse der Kirche:
Evangelische Kirche Brucken
Teckstraße 14
73252 Brucken
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