Spurensuche

Von der Pfeifenorgel in Erkenbrechtsweiler sind kaum noch Spuren erhalten. Wir müssen die Zeit zurückdrehen, um zu diesem Instrument zu gelangen.

Die Suche beginnt am heutigen Zustand der Kirche. Ein gut gestaltetes Gemeindezentrum mit der alten Kirche, 

einem mächtigen Turm und großzügig dimensionierten Gemeinderäumen, 

übers Eck an die alte Kirche angebaut.
Mit dem gegenüberliegenden Pfarrhaus ein schönes Ensemble!

An der Schnittstelle zwischen Kirche und Gemeinderäumen eine erste Spur: Die Ruine einer E-Orgel, längst außer Betrieb, und ersetzt durch ein Keyboard.

Obwohl einige Meter entfernt ein neuer Samick-Flügel bereitstünde.

Dem Kirchenraum sieht man an, dass er Anfang der Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts renoviert worden ist. Das große Graffito an der Nordwand

spricht ja eine deutliche Sprache. Doch eine Pfeifenorgel aus jener Zeit – nichts deutet darauf hin.

Es war die Pädagogikstudentin Anita Rauscher, die im Jahr 1985 in Ihrer Zulassungsarbeit alle noch vorhandene Spuren nachging und vor dem Vergessen rettete.

Sie hat die einstige Orgel von Erkenbrechtsweiler nicht nur gespielt, sondern auch ihre Geschichte erforscht  und fotografisch dokumentiert. Dank dieser Arbeit kommen wir dem Instrument, das völlig untergegangen ist wieder  auf die Spur.

C. L. Goll erbaut für die Evangelische Kirche in Erkenbrechtsweiler die vermutlich erste Orgel,
Standort Chorempore.

Disposition, nicht überliefert, vermutlich so:

Renovierung der Kirche,
Entfernung der Chorempore,

Versetzung der Orgel in die Sakristei,
Spieltisch und Freipfeifenprospekt
an der südlichen Chorwand.

Veränderung der Disposition im Sinne der Orgelbewegung durch Orgelpfleger
Dr. Walter Supper.

Die ursprünglich mechanische Kegellade wurde  beibehalten.

Umbau und Erweiterung der Kirche,
Abbruch und Zerstörung dieser Orgel.

Die dann angeschaffte E-Orgel war nach gut
dreißig Jahren unbrauchbar geworden.

Heute begnügt man sich mit einem Keyboard. 
Auch das ist einmalig unter Teck.