Jakobskirche Notzingen
Eberhard Friedrich Walcker, Opus 8, 1834
Technische Daten
1750 Sammelaktion für eine Orgel. Kauf einer gebrauchten Orgel, Standort Chorempore.
1759 Ergebnislose Verhandlungen wegen einer neuen Orgel.
1827 heißt es im Pfarrbericht: „Die (alte) Orgel hat acht Register, sie ist wohl sehr alt und von geringer Beschaffenheit“
Im selben Jahr noch wurde sie verkauft nach Ganslosen (heute Auendorf)
1833 Neubau der Kirche, der alte Turm blieb stehen.
Standort: Westempore, mittig an der Westwand.
Originales Biedermeiergehäuse von 1834 ohne den originalen frei stehenden Spieltisch und in nicht originaler Umgebung. Gehäuse und Prospekt haben großen Seltenheitswert, denn es gibt im deutschsprachigen Raum nur ganz wenige Orgelprospekte dieser Art. Typisch für den Stil ist der einfache obere Abschluss, einheitlich gestaltet über die ganze Breite des Gehäuses. Unter Teck einmalig die vier Dreipfeifenfelder, überlang die äußeren, gemütlich kurz die oberen. Ungewöhnlich die fehlenden Schleierbretter im mittleren oberen Feld. Stilisierte Palmzweige und Weinreben zitieren biblische Texte. Angedeutete Säulchen und Knöpfe sind dem Klassizismus zuzuordnen. Bemerkenswert die beiden Perlschnurbänder ober- und unterhalb des Pfeifenfeldes, die vergoldeten Knöpfe und die Goldleiste, die vor dem oberen Abschluss um das ganze Gehäuse läuft.
Pfeifenschema des Prospektes 3 3 7 11 7 3 3
48 Prospektpfeifen insgesamt
Spielschrank 1969 in Gehäuse eingebrochen, Manual I Hauptwerk, Manual II Positiv 1969 hineingezwängt, Pedal im Gehäuse
Umfang Manuale C – g’’’, Pedal C – f’
Spielhilfen Koppeltritte
Notenpult Stirnbrett aus europäischer Kirsche
Auflage mit grünem Filz belegt
Breite/Höhe/Tiefe/Neigung 850 mm, 525 mm, 65 mm, 12°
Beleuchtung Notenpult Sofitte hinter Holz- und Blechblende
Beleuchtung Pedal 2 x 25 Watt-Glühbirnen ohne Blende
Beleuchtung Manubrien wie Notenpult
Beleuchtung des Orgelinneren Leuchtstoffröhren
Beleuchtung des Prospekts, keine
Motorschalter Taster für ein und aus zusammen mit Licht und Heizung auf einem Holzbrettchen
Kontrolllicht Motor Glimmlampe
Steckdosen 1x links, 2x rechts an der Pedalkonsole
Elektroinstallation loses Steckerkabel zur Bankheizung
Heizung Tastenheizung, Heizfläche im Kniebrett
Schlösser Spielschranktür
Schlüssel für Spielschrank
Firmenschild auf Stirnbrett unter dem Notenpult im Stil der Registerschilder
Orgelbank verstellbar mit Kurbel links
Manual
Mechanisch, Klaviatur zweischenklig, Oktavmaß 165 mm
Breite Untertasten (in mm) c 22,6 d 22,9 e 21,3 f 23 g 22,5, a 22,9 h 22,9
Tastenteilung breiteste/schmalste Untertaste f 23 mm /e 21,3 mm,
Tastenfall I? mm, II 10 mm, Obertasten einsinken I 5 mm, II 5 mm
Tastendruck I 180 – 300 g, II 170 – 200,
Länge Untertasten I 128 mm, II 133 mm Tastenköpfe I 45 mm, II 46 mm
Länge Obertasten I 74 mm, II 74 mm
Abstände Obertasten Cis-dis 18 mm, fis-gis 16,3 mm, gis-ais 17,2 mm,
ais-cis 33 mm, dis-fis 32,5 mm
Vertikaler/horizontaler Manualabstand 64 mm /136 mm
Koppeln II-I, I-P, II-P
Abstrakten Alu
Winkel Alu
Wellenbretter 3 Wellen Alu, Ärmchen Alu
Tastenbelag Untertasten Ebenholz, Tastenbelag Obertasten Elfenbein
Neigung der Klaviatur I 0°, II 0°
Pedal
Form: radial, konkav, Obertasten etwas geschweift, Oktavmaß 430(!!) mm,
Tastenfall 18 mm, Obertasten einsinken 21 mm
Tastendruck 1150 g – 1350 (gekoppelt) g
Länge Untertasten / Obertasten 740 mm / 110 – 120 mm
Breite Untertasten / Obertasten 21 mm / 21mm Einschub 295 mm
Vertikale Position 734 mm unter Manual horizontale Position c° unter cis’ Tastenbeläge: Untertasten Ahorn, Obertsten Palisander.
Mechanisch, Manubrien neue gedrechselte Zapfen
In zwei senkrechten Reihen links und rechts der Klaviatur
Stangen aus Holz, Eisenwellen, angeschraubte Eisenärmchen
Registernamen in handgeschrieben auf Holzschildchen neben den Zügen
Registernummern auf eben denselben
Koppeln als Tritte
Gebläse im gedämmten Kasten in einer Mauernische der Westwand
Motordaten nicht einsehbar
Schwimmerbalg mit Rollventil ebendort
Ladenbälge Schwimmer stehend
Windkanäle Flexrohr, Kondukten alt, Zinn gelötet, neu Flexrohr
Tremulant pneumatisch, Druck auf Balgplatte
Winddruck: II 64,1 mm WS an der Lade
I 66 mm WS an der Lade
Ped 84 mm WS an Fußloch Piffaro h’
Schleifladen mit Schwanzventilen, Ventile durchweg neu. Pfeifenstöcke Eiche, Schleifen: Hauptwerks- und Pedallade Holz, Oberwerk Kunststoffschleifen, Teleskophülsen, Österle 1969. Pfeifenaufstellung: HW: diatonisch, nach außen ansteigend. Oberwerk chromatisch, Pedal: diatonisch nach innen ansteigend.
Gesamtpfeifenzahl 1343,
davon 17 Blindpfeifen
HAUPTWERK I (Walcker 1834) | ||
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Principal | 8′ | Große Oktav Holz c°-fis’ im Prispekt, fis’’’- g’’’ auf Zusatzlade |
Gedeckt | 8′ | Walcker 1832 Holz |
Dolce | 8′ | Walcker 1832, C-G gedeckt |
Oktave | 4′ | Walcker 1832 |
Traversflöte | 4′ | Walcker 1832 Holz (Ahorn) konisch gedrechselt ab c’ überblasend |
Nasat | 2 2/3′ | Rensch 1954 |
Waldflöte | 2′ | Walcker 1832 |
Hörnlein | 2’+1 3/5′ | Rensch 1954 |
Mixtur VI | 2′ | Rensch 1954 Repetition H, ais°, e’ |
SCHWELLWERK II (Österle 1969) | ||
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Kammergedeckt | 8′ | C-g’ Kirsche, gis- g’’’ Buche |
Rohrflöte | 4′ | |
Kleinprinzipal | 2′ | |
Sifflöte | 1 1/3′ | |
Klingende Zimbel III | 1/2′ | Repetition Ais gis°fis’ e’’ d’’’ |
PEDAL | ||
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Subbass | 16′ | Walcker 1832 |
Principalbass | 8′ | Walcker 1832 |
Piffaro | 4’+2′ | Rensch 1954 |
Stimmung
Gleichstufig temperiert
Absolute Tonhöhe: a’ 433,7 Hz bei 14,2° Celsius.
Relative Luftfeuchtigkeit: 69,2 % atmosphärischer Luftdruck 1036 hPa,
gemessen am 29.10.2014, 12:36 Uhr.
Schallpegel
Ruhe 28,5 dBA Gebläse 31,9 dBA
Min. 59,7 dBA
Max. 82,5 dBA
Alleinstellungsmerkmale:
Einziger Biedermeierprospekt unter Teck.
Medien:
Notzinger Heimatbuch, Gemeinde Notzingen 1977
Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Band 36
Ernst Leuze und Wolfgang Znaimer:
Orgeln unter Teck (Seite 63)
Andere Instrumente im Raum:
Keyboard, Schlagzeug.
Kontakt
Adresse Pfarramt und Gemeindebüro:
Kirchheimer Straße 23
73274 Notzingen
Tel.: 07021-2678
E-Mail Pfarramt: pfarrer@kirche-notzingen.de
E-Mail Gemeindebüro: m.frank@kirche-notzingen.de
Homepage Pfarramt
Adresse der Kirche:
Jakobskirche
Kirchheimer Straße 11
73274 Notzingen
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