Martinskirche, Kirchheim unter Teck

Orgelbau Richard Rensch 1965-1981

Ein feste Burg ist unser Gott – in Organo pleno

Manual II hauptwerkelt sich bis zum Tutti durch

Erste Aufnahme mit Yamaha POCKETRAK PR7 noch ohne Stativ

Rückpositiv brüstet sich zurecht als Brüstungspositiv

Quellschwellendes Schwellwerk

Quinthüstelndes Brustwerk

Ungeschminkte organistische Wirklichkeit – Taufe (Yamaha)

Technische Daten

Die erste Erwähnung einer Orgel in der Martinskirche Kirchheim unter Teck findet sich in einer Kirchbaurechnung aus den Jahren 1570 bis 1576. Zur Fertigstellung des „Lankmünsters (Mittelschiff) wurde die Orgel wieder ‚zusammengeschlagen‘ (aufgestellt). Schon im Jahr 1585 erhielt Michael Schmid, „Orgelmacher und Burger in Stuttgarden“ den Auftrag für eine neue Orgel. Standort und Disposition sind nicht überliefert. Gut 100 Jahre später ging dieses Instrument unter – im Stadtbrand 1690. Ein Jahr später schon wurde der Kontrakt für eine neue Orgel geschlossen, mit „Michael Schmahl“ aus „Steinheim“ an der Murr, Oberamts Marbach“.
Als Kosten wurden 818 Gulden veranschlagt für eine Orgel mit der Disposition:

HAUPTWERK
Principal8′von Zinn
Quintatim16′von Zinn
Copal, grob gedeckt8′von Zinn
Quintatim8′von Zinn
Octav4′von Zinn
Principal8′von Holz
Quint3′von Zinn
Mixtur 5 oder 6fach  
Rohrflötten4′von Zinn
Spitzflötten2′von Zinn
Hörnlein2′von Zinn
RÜCKWERK
Principal4′von Zinn
Copal8′von Holz
Oktav2′von Zinn
Mixtur 3fach  
Kleine Copul  
Kleine Copul  
PEDAL
Subbaß16′von Holz
Quintatina16′von Holz
Posaunenbaß16′von Holz
Principal8′ 
Martinskirche Kirchheim unter Teck
Filigran und imposant – hielt die Dimension instand

Diese Barockorgel wurde 1781 von Johann Jakob Pfeiffer aus Stuttgart repariert und um das Register Vox humana erweitert.
Die Stilwende zur Romantik brachte der Martinskirche eine neue Orgel mit 33 Registern auf zwei Manualen und Pedal, erbaut E.F. Walcker & Cie. Im Dispositionsentwurf von 1840 (Walcker Opusbuch Nr. 2) wird sie so beschrieben:

I. MANUAL
Salicional16′ 
Principal8′ 
Violdigamb8′ 
Salicional8′ 
Gedeckt8′ 
Floete8′ 
Trompete8′ 
Quintfloete5 1/3′ 
Octav4′ 
Kl. Gedekt4′ 
Traversfloete (überblasend)4′ 
Quint2 2/3′ 
Octav2′Von c‘ 2fach, ein Chor repetiert in 1 Fuß
Mixtur 5fach2′ 
II. MANUAL
Quintadena16′ 
Quintadena16′ 
Prinzipal8′ 
Dolce8′ 
Harmonika8′ 
Gedeckt8′ 
Gemshorn4′ 
Rohrflöte4′ 
Cornett4′von C bis c 2fach, von c bis c’3fach, von c’ bis hinaus 4fach
Oktav2′ 
PEDAL
Principalbaß16′Die fünf tiefen Pfeifen im Gesicht
Principalbaß16′Die fünf tiefen Pfeifen im Gesicht
Violonbaß16′Die fünf tiefsten Pfeifen mit Quint
Subbaß16′ 
Posaunenbaß16′aufschlagend, die Coerper von Holz
Oktavbaß8′ 
Violoncell8′ 
Floetenbaß4′ 
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Mit Schwellwerk erweitern – die Orgel verbreitern

Manual- und Pedalkopplung, besondere Kupplung ins Pedal für Physharmonika 8‘
Im Jahr 1927 wurde diese Orgel von der Erbauerfirma erweitert auf 49 Register.
Nach Krieg und Inflation konnte man im Jahr 1927 die inzwischen veraltete Orgel auf den neuesten Stand der Technik bringen. Dazu gehörte ein Schwellwerk und elektrisch gesteuerte Windladen. Das Schwellwerk wurde aber nicht, wie sonst üblich, hinter dem Hauptwerk eingebaut, sondern auf zwei Kästen verteilt, die, ohne Prospektpfeifen, rechts und links dem alten, zweitgotischen Gehäuse angefügt wurden. Dadurch gerieten die guten Proportionen des originalen Prospektes völlig aus den Fugen. Doch der damalige Organist, Oberlehrer Emil Andreas, hatte nun ein Instrument, auf das er und die Gemeinde stolz sein konnten. Der Orgelsachverständige Dr. Walter Supper hat die Disposition aufgeschrieben, wie er sie vor dem erneuten Umbau 1955 angetroffen hatte.

HW I. MANUAL C-c‘‘‘‘
Prinzipal16′U
Principal8′O
Viola d.G.8′O
Flöte8′O
Gedackt8′O
Salizional8′O
Quinte5 1/3′U
Oktave4′U
Nachthorn4′U
Traversflöte4′U
Quinte2 2/3′U
Oktave2′U
Mixtur 5-7fach. U
Trompete8′U
U = Unterlade O = Oberlade
OW. II. MANUAL C-c‘‘‘‘
Quintadena16′HL
Prinzipal8′HL
Gedackt8′HL
Dolce8′HL
Harmonika8′HL
Kleinprinzipal4′HL
Rohrflöte4′HL
Oktavflöte4′HL
Scharf. 2-5fach HL
Klarinette8′SL
Physharmonika8′PL
HL = Hauptlade SL  = Sonderlade
PL = Physharm.-Lade  
SW III. MANUAL c-c‘‘‘‘
Gedackt16′SLG
Hornprinzipal8′SLG
Konzertflöte8′SLG
Viola8′SLG
Aeoline8′SLG
Vox Coel(ab c)8′SLG
Fugara8′SRG
Flöte4′SRG
Schwiegel2′SRG
Zimbel 4fach SRG
Horn8′SRG
Tremolo SLG
Tremolo SRG
Schwell. linkes Gehäuse  
Schwell. rechtes Gehäuse  
PW  C-f‘
Prinzipalbaß16′HL
Violonbaß16′HL
Subbaß16′HL
Gedacktbaß16′Transm. v. III
Quintbaß10 2/3′Auszug aus Subbaß 16‘
Oktavbaß8′HL
Cellobaß8′HL
Flötenbaß8′HL
Choralbaß4′SL
Mixturbaß. 5fach2 2/3′SL
Posaune16′HL
Horn8′Transm v. III
HL = Hauptlade SL = Sonderlade
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An der Gotik prächtig klebt das Schwellwerk deftig.

Auf dem Blatt dieser Bestandsaufnahme macht sich Dr. Walter Supper schon Gedanken über die Neuordnung und Auffrischung des Klanggutes. Er schreibt: „Das Klangbild dieser Orgel zeigt – obwohl momentan Salizional anstelle Gamba, anstelle Gamba Waldflöte 2‘ steht, die Physharmonika abgehängt ist und das Horn zufolge Schallbecherkürzung in den Klangbereich eines Regals übergeführt ist, zu wenig Aliquote-, Zungen- und Klangkronenfreudigkeit. Denn die Register Mixtur und Zimbel liegen zu tief, Scharf ist mehr ein Kornett; Klarinette ist durchschlagend u. Physharmonika unbrauchbar. Nachthorn ist Rohrflöte.
Bei jedem Umdisponierungsversuch wird das zahlenmäßige Übergewicht des HW. mit 14 Registern Schwierigkeiten bereiten. Die Tatsache, dass die Werke der Kirchheimer Orgel je auf zwei Windladen verteilt sind, sowie das (nun einmal vorhandene) elektrische Traktursystem bieten einem an, einen Windladentausch zu vollziehen.
Schlägt man zu den 8 Kanzellen der UL. des I. Man. die zwei 2 Kanzellen der SL. Des II. Man., so erhält man im HW. (I. Man.)10 Register (wobei die bisherige OL des HW. Vielleicht deswegen etwas angehoben werden muß, damit die 8‘-Register des HW auf der Unterlade genügend Platz haben). Die OL.v.HW. + HL des II. Man. ergeben 14 Register für das II. Manual. Die zwei Schwellkästen des III. Man. bleiben, werden aber dispositionell so besetzt, dass jeder der Schwellkästen eine Einheit bildet und Beziehung zum andern hat. Im Pedal wird man guttun, die wirklichen 9 Kanzellen auf 12 zu erweitern.“
Aufgrund dieser Überlegungen erhält die Orgel beim Umbau 1956 durch Richard Rensch aus Lauffen am Neckar folgende Disposition:

HAUPTWERK MANUAL I
Prinzipal16′ 
Oktave8′ 
Spillflöte8′ 
Weidenpfeife8′ 
Oktave4′ 
Koppelflöte4′ 
Oktave2′ 
Waldflöte2′ 
Gemsquint5 1/3′ 
Septterz  
Nasat2 2/3′ 
Mixtur. 4-6fach2′ 
Mixtur 2-3fach1′ 
Dulcianfagott16′ 
Trompete8′ 
OBERWERK MANUAL II
Rohrgedackt8′ 
Quintade8′ 
Kleinprizipal4′ 
Rohrflöte4′ 
Oktavflöte2′ 
Oktävlein1′ 
Sesquialter2′ 
Terzpfeife4/5′ 
Scharfmixtur 3fach2/3′ 
Zimbel 2fach1/3′ 
Krummhorn8′ 
SCHWELLWERK (I). MANUAL III
Gedecktpommer16′ 
Holzprinzipal8′ 
Singend Oktav4′ 
BRUSTWERK MANUAL III (Schwellwerk II)
Stillgedackt8′ 
Nonenkornett 4-6fac4′ 
Hautbois8′ 
Schalmei4′ 
Hohlflöte4′ 
Schwiegel2′ 
Sifflöte1 1/3′ 
Scharff 5-6fach2′ 
PEDAL
Prinzipalbass16′ 
Subbass16′ 
Gedeckpommer16′ 
Oktavbass8′ 
Hohlflöte4′ 
Quinte10 1/3′ 
Hintersatz 5fach4′ 
Kontrafagott32′ 
Posaune16′ 
Trompete8′ 
Clarine4′ 
Singend Cornett2′ 

„Die Pedalpfeifen gehen nur bis d‘; dis’, e‘ und f‘ werden nur mehr von der Koppel erfasst.
Die Traktur arbeitet sehr unpräzise.
Dass diese Traktur immer wieder kostspielige Reparaturen erfordert, haben Herr Rensch und ich den massgeblichen Leuten schon klarzumachen versucht.“

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Skizze
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Werkstattzeichnung
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Ergebnis

Baugeschichte ab 1960
Im Jahr 1960 wurde die Martinskirche baufällig. Alle Säulen des Mittelschiffs mussten abgebrochen und neu aufgeführt werden. Emporen samt Orgel und Kirchengestühl riss man ab. Für die Rückführung der Orgel in ihren Originalzustand, so wie es Jahrzehnte später üblich wurde, war die Zeit noch längst nicht reif. So beschränkte man sich darauf, die Holzpfeifen einzulagern zur Wiederverwendung in einem Neubau. Dieser entstand nach vierjähriger Planungsphase 1965 noch ohne Gehäuse. Viermal so lange sollte es dauern, bis zur Einweihung 1981. Ohne den Orgelbauverein mit der maßgeblichen Initiative von Elisabeth Leuze wäre das Instrument niemals vollendet geworden, eine der größten vollmechanischen Orgel Süddeutschlands. Es ist eine viermanualige Universalorgel, erbaut von Richard Rensch in Lauffen am Neckar. Planung und Prospektentwurf: Dr. Walter Supper. Schleierbretter: Gerhard Dreher. Disposition: Dr. Walter Supper, Orgelbaumeister Richard Rensch, Kirchenmusikdirektor Ernst Leuze.

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Standort: Westempore. Tragekonstruktion: Stahl. Gehäuse: Limba. Türen: Tischlerplatte zum Streichen gerichtet. Abmessungen Hauptgehäuse:
3,5 m breit (Untergehäuse), 10,15 m hoch, 3,8 m tief, Rückpositiv 2,6 m breit, 2,14 m hoch, 1,9 m tief. Hauptprospekt 7-teilig in drei Stockwerken mit 163 Pfeifen in 12 Feldern, Prospekt Rückpositiv 5-teilig mit 35 Pfeifen in 5 Feldern, Mittelturm mit 5 historische Holzpfeifen, die mit Zinnfolie beschlagen sind, und 56 Horizontalpfeifen des Zungenregisters Orlos nach spanischem Vorbild. Schleierbretter von Kunstmaler Gerhard Dreher Weilheim. Dekor: vergoldete Sonne an der Basis des Mittelturms, stilisierte Rose am Rückpositiv, beide vom gleichen Künstler. Durch Schleierbretter aufgewerteter Kistenstil der 1960-er Jahre, Ensemblewirkung mit den Fenstern des Mittelschiffs, die ebenfalls von Gerhard Dreher stammen.

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Vorderspieliger, viermanualiger Spielschrank, C-g’’’ C-f’. Setzeranlage vorbereitet. Koppeln nur als Züge, keine Fußtritte, mechanischer Schweller. Notenpult eingesteckt, horizontal und vertikal verstellbar, Breite 590 mm,  Höhe 385 mm, Tiefe 70 mm, Neigung 15°. Noten- und Pedalbeleuchtung jeweils Leuchtstoffröhren hinter Holzblenden. Repetitionsdrücker (Holz) für Motor (kein Kontrolllicht) und Manubrienbeleuchtung, Ausschalter an der Spielschranktür, Steckdosen an der Konsole und über den linken Manubrien, Leuchtstoffröhren in Brust-Haupt- und Schwellwerk, Steckdosen an der Wand im Orgelinnern. Zusätzliche Emporebeleuchtung im überkragenden Hauptgehäuse. Schalter im Orgelinneren, von außen zugänglich, jedoch unsichtbar. Keine Elektroinstallation sichtbar. Abschließbare Spielschranktür, Schlüssel mit Zahlenschloss gesichert. Kein Firmenschild. Verstellbare Orgelbank, Kurbel links, mit Skala. 

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Spielschrank von hinten.
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Manualkoppeln

Manual
Vollmechanisch, Klaviaturen: Zweischenklig, Oktavmaß: 165 mm.
Breite Untertasten (in mm):   c, d 22,7, e 21,9, f, g, a  22,5, h 22,2.
Breiteste/schmalste Untertaste: c, d  22,7 mm /h 22,2 mm.
Tastenfall: I 10 mm, II 12 mm, III und IV 10 mm.
Obertasten einsinken: I 2 mm, II 0mm, III 1,5 mm, IV 1,5 mm.
Tastendruck: I 210 – 280 g. II große Oktave 210 – 300 gr, kleine Oktave 210 g.,
ab c’170 gr, III große Oktave 210 g, kleine Oktave 180 – 210 gr., ab c’ 125 – 150 g
IV große Oktave 100 – 125 g, kleine Oktave 90 – 110 g, c’-e’’ 80 – 100 g,
f’’-g’’’ 100-125 g.
Länge Untertasten: alle Manuale 123 mm, Länge Obertasten I,II, III 67mm, IV 69 mm.
Länge Tastenköpfe: alle Manuale 46 mm, Breite Obertasten: oben I 9,2 II, III, IV 10,2 mm.
Zwischenräume Obertasten: (unten gemessen)
cis-dis 18 mm, fis-gis 15mm, gis-ais 16 mm, dis-fis 31 mm, ais-cis 32 mm.
Vertikaler Manualabstand: I/II 56 mm, II/III 56 mm, III/VI 56 mm.
Horizontaler Manualabstand: I/II 112 mm, II/III 104 mm, III/IV 93 mm.
Koppeln: I/II, III/II, VI/II, I/P, II/P, III/P, VI/P, Koppeln im Spielschrank.
Abstrakten Holz, selbstspannende Traktur.
Wellenbretter: 7, Aluwellen mit Aluärmchen, Aluwinkel in Wiener Kapseln.
Tastenbelag: Untertasten Kunststoff, Obertasten Ebenholz.
Neigung der Klaviaturen: I 0°, II 1°, III 3°, IV 5°.

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Ein Teil der Pedaltraktur – Abstrakten und Winkel nur.

Pedal
Radial, kurze Form (Stuttgarter Pedal),  Oktavmaß: 450 mm,
Tastenfall: 15 mm, Einsinken Obertasten zu Untertasten: 23 mm
Tastendruck: 2000 g, mit allen Koppeln: 2250-2700 g.
Länge Untertasten: 550 mm, Länge Obertasten: 105-160 mm:
Tastenbreite: 22 mm, abgerundete Tasten, Einschub: 310 mm. 
Vertikale Position: 765 mm unter Manual I. Horizontale Position: c° unter d’.
Tastenbelag: Untertasten Eiche massiv, Obertasten Ebenholz.

 
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Registertraktur BW und P.
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Manubrien P und BW

Ursprünglich vollmechanische Registertraktur mit zwei mechanischen freien Kombinationen. Seit 2008 Beseitigung der mechanischen freien Kombination zugunsten einer Setzeranlage mit dem Ziel einer mechanisch-elektrischen Doppeltraktur.
Manubrien: Plättchen zum Einkrallen, senkrecht nach Werken angeordnet in der Reihenfolge RP SW HW P BW, jeweils in der Mitte die tiefste Fußtonlage, nach unten Prinzipale, Zungen, Koppeln und Tremulant, nach oben Weitchor, Aliquoten und Streicher. Registerstangen: Messing und Eisen, Registerwellen und -arme: Eisen.
Registernamen: Fußzahl und Nummerierung in Steinschrift in Manubrien eingraviert. Schweller: Mechanisch.

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Früher am Lärm erkannt – dann in den Turm, verbannt

Zwei Gebläse in einem Turmdurchgang (bis 1986 im Orgelgehäuse auf C- und Cis-Seite). Ansaugkanal durch das Mauerwerk des Turmes verlaufend und geräuschgedämmt. Windkanal aus Holz, Verteilung des Windes innerhalb der Gehäuse.
Motordaten:  Zwei Gebläse mit identischen Daten.
Masch. -Nr. 33711, 11712, 14 cbm/sec. 105 mm Ws , Motor Nr. 12388, 12389
0,75 PS, 220/380 Volt, 8,1/1,8 Ampère, 2800 Touren/Min.,50 Hz, 3 Phasen.

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Ladenbalg BW

Ladenbälge, mit Ausnahme des Rückpositives. Kondukten: Flexrohre.
Winddruck, gemessen am 06. 09. 2014:

RPam Tonloch Schalmey 4’ Ton C72,3 mm WS
RPam Tonloch Schalmey 4’ Ton Cis72,3 mm WS
HW C-Seiteam Spunddeckel70,4 mm WS
HW Cis-Seiteam Spunddeckel70,5 mm WS
SW C-Seiteam Spunddeckel70,2 mm WS
SW Cis-Seiteam Spunddeckel74,0 mm WS
BW C-Seiteam Spunddeckel57,1 mm WS
P Sololade C-Seiteam Spunddeckel72,2 mm WS
P Sololade Cis-Seiteam Spunddeckel72,2 mm WS
P Tuttilade C-Seiteam Spunddeckel72,2 mm WS
P Tuttilade Cis-Seiteam Spunddeckel72,2 mm WS
P Transmissionslade C-Seiteam Spunddeckel72,2 mm WS
P Transmissionslade Cis-Seiteam Spunddeckel72,2 mm WS
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Tremulant SW

Tremulanten: pneumatisch, überschwebend für SW BW, RP und Pedal Sololade.

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Teleskophülsen
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Parallelventile SW
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Schwanzventile RP

Schleifladen, Kunststoffschleifen mit Teleskophülsen und Parallelventilen (RP und Pedal Schwanzventile).
Pfeifenaufstellung: Diatonisch, in RP und HW einige der längsten Pfeifen mittig Pfeifenstöcke: Redwood. 
Schwellwerk mit hochkonduzierter Sololade.

Gesamtpfeifenzahl: 4.814


I RÜCKPOSITIV (1981) C-g‘‘‘ 883 Pfeifen

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Rückpositiv Mitte
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Rückpositiv Seite
Rohrgedeckt8′zugelötet
Quintviola8′zugelötet
Nonenflöte8/9′C-a° 1’
Prinzipal4′auf Ton geschnitten
Kleingedeckt4′zugelötet
Prinzipal2′auf Ton geschnitten
Sesquialter2 2/3′ + 1 3/5′C-c° nur 2 2/3’
Quinte1 1/3′nicht repetierend
Scharfmixtur VI der höchste Chor ist abgeklebt
Corona 2 fach VI1 1/3’+ ½’, ab e° 2’+1/3’ab g’ 2 2/3’ + 1’, ab cis’’ 4’+1’
Krummhorn8’Rensch (Laukhuff) zylindrisch mit Intonier-Ringen
Schalmey4’Rensch (Laukhuff) trichterfömig mit Deckel

II HAUPTWERK C-g‘‘‘ 1.231 Pfeifen

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Hauptwerk Seite
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Hauptwerk Cornett
Praestant16′Walcker/Rensch Prospekt, C-F runde Holzpfeifen mit Zinnfolie beschlagen.
Prinzipal8′1975 Rensch
Flöte8′1842 Walcker
Gambe8′1981 historisch, aus Beständen von Rensch.
Oktave4′1965 Rensch
Gedeckt4′1927 Walcker, ursprünglich 8’ 1842/1965 neue Labien / 1981 als 4’ umgesetzt.
Quinte2 2/3′1976 Rensch
Oktave2′1981 Rensch
Flachflöte2′1965 Rensch
Cornett V 1976 Rensch, ab a°, aufgebänkt.
Kleinmixtur III bis IV 1965 Oktavrepetition, ab c° vierfach
Großmixtur VI 

1981 Repetition: Ais gis° fis’ e’’ d’’’,

30 Pfeifen des tiefsten Chores sind entfernt,

der höchste Chor ist durchgehend abgeklebt.

Fagott16′1981
Trompete8′1976 Spende anlässlich der Beerdigung August Vogel

III SCHWELLWERK C-g‘‘‘ 1.164 Pfeifen

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Schwellwerk Unterlade
Martinskirche Kirchheim unter Teck
Schwellwerk Oberlade
Schwebung ab c°8′1842 Walcker
Salizional8′1842 Walcker
Septimflöte1 1/7′1954 Rensch
Schwiegel1′1954 Rensch nicht repetierend!
Terzflöte1 3/5′1954 Rensch
Quintflöte2 2/3′1954 Rensch
Hohlflöte4′1954 Rensch
Koppelflöte8′1842 Walcker/Rensch C-e° Holz 1842, fis°- g’’’ Metl. 1976
Stillbordun16′1842 Walcker Holz
Holzprinzipal8′1842 Walcker/Rensch neue Labien aus Pappe
Prinzipal4′1976 Rensch
Oktavflöte2′1976 Rensch
Mixtur V-VI11/3′

1954 Rensch ab FIS 6 fach

der höchste Chor (meist Doppelchor) ist durchweg abgeklebt

Repetition: Fis,,g°, gis’, gis’

Hautbois8′1954 Rensch/Giesecke
Clairon4′1954 Rensch/Giesecke
Dulzian16′1976 Rensch/Laukhuff
Summe 813 Pfeifen  

IV BRUSTWERK IV C-g‘‘‘ 616 Pfeifen

Martinskirche Kirchheim unter Teck
RP Labiale
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RP Musette
Kleingedackt2′1965 Rensch
Nasat2 2/3′1976 Rensch
Rohrflöte4′1927 Walcker
Holzgedackt8′1842 Walcker aus Quintadea 16‘
Prinzipal2′1981 Rensch
Oktävlein1′1965 Rensch repetierend, ab gis’’ 1 1/3 ab cis’’’ 2′
Terz1 3/5′1981 Rensch
Zimbelpfeife1/3′1965 Rensch Repetition auf c°, ais°, e’, c’’, f’’’
Musette8′1981 Rensch konisch mit Deckel
Orlos8′1981 Rensch horizontal, halbgedeckt
Summe 560 Pfeifen  

PEDAL C-f‘ 920 Pfeifen

Martinskirche Kirchheim unter Teck
Pedal Bombarde, Posaune, Subbass
Martinskirche Kirchheim unter Teck
Pedal Untersatz 32′
Martinskirche Kirchheim unter Teck
Pedal Solo- und Tuttilade
Martinskirche Kirchheim unter Teck
Pedal, Hauptwerk Prinzipalbass 16′
Quintbass5 1/3′1842 Walcker Holz, offen
Waldflöte2′1981 Rensch
Barem4′1981 Rensch Metallgedeckt
Rohrgedackt8′

1954/1981 Rensch ursprünglich als Barem 4’,

ältere Zinkpfeifen, tiefe Oktave Gedeckt 1981

Gedacktquinte10 2/3’1927 Walcker Holz
Subbass16’1842 Walcker (1967 Rensch 2 Halbtöne weiter)
Untersatz32’1965 Rensch, tiefe Oktave, c° -f’ aus Subbass 16’
Prinzipalbass16’1981 Rensch
Oktavbass8’1842 Walcker
Choralbass4’1981 Rensch
Doppelquinte2 2/3’+1 1/3’1981 Rensch
Piffaro2’+1’1981 Rensch
Trompete8’1976 Rensch
Posaune16’1965 Rensch
Bombarde32’

1967 Rensch große Oktave Holzbecher Walcker 1927

c° -f’ aus Posaune 16’

belederte Kehlen

Klarine4’1976

Stimmung
Kirnberger II
Absolute Tonhöhe: a’ I 444,2 Hz, II 442,3 Hz, III 441,7 Hz, IV 441,7 
bei 22,3° Celsius 
Relative Luftfeuchtigkeit 60,8% atmosphärischer Luftdruck 1026 hPa auf NN
gemessen am 08.09.2014, 14:55 Uhr

Schallpegel
Ruhe 31 dBA Gebläse 34 dBA 
Min 50 dBA Max 84,5 dBA

Teckbotenarchiv Im Stadtarchiv,
Stuttgarter Zeitung,

Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Band 36,
Ernst Leuze und Wolfgang Znaimer
Orgeln unter Teck (Seite 239)

Chronik Südwestrundfunk Südwestfernsehen, Video Sach DVD

YouTube:
Ralf Sach spielt
Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Präludium und Fuge c-Moll, BWV 546

Johann Ulrich Steigleder (1593-1635):
Toccata auf das Vaterunser

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Schübler-Choräle, BWV 645-650

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Triosonate I, Es-Dur, 1. Satz

Die Atemwege der Orgel
Eine kleine Sach-Kunde

Kontakt

Adresse Dekanat:
Evangelisches Dekanatamt
Widerholtplatz 4
Sekretariat: 07021 9203021
gemeindebüro@evki-kirchheim.de
Stadtkirchengemeinde Martinskirche

 

Adresse Kirchenmusik:
Evangelisches Bezirkskantorat
Alleenstraße 116
73230 Kirchheim u. Teck
Tel.: 07021-937377 
r.sach@evki-kirchheim.de

Adresse der Kirche:
Martinskirche
Widerholtplatz 6
73230 Kirchheim unter Teck

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