Neuapostolische, Kirchheim unter Teck
Weigle 1953
Technische Daten
Im Jahr 1952 konnte die Neuapostolische Gemeinde Kirchheim unter Teck ihre eigene Kirche einweihen. Eine Orgel war von Anfang an dabei. Sie stammt von der Firma Friedrich Weigle aus Echterdingen, die zwei Jahre später auch die Goll-Orgel in der Peterskirche Weilheim an der Teck restaurierte. Hier wie dort hatte das Instrument auf der Empore seinen Platz. Allerdinge kam die Kirchheimer Orgel nie richtig zum Klingen. Zu sehr war sie eingezwängt zwischen ansteigenden Bankreihen und Kirchendecke.
Im Zuge der Kirchenrenovierung 1984 ergab sich die Chance, das zu korrigieren.
Das Instrument mit zwei Manualen und Pedal wurde auf die gegenüberliegende Seite versetzt, wo es nun, im Angesicht der Gemeinde, den Kanzelaltar machtvoll überhöht.
Fünfteiliger Freipfeifenprospekt unter Einbeziehung der Holzpeifen von Subbass 16’ Symmetrische Anordnung, eingesetzte Spitzlabien, Eichenholzkonsole passend zum Kanzelaltar, festlich ausladende, mittenbetonte, raumgreifende Gestaltung. Die dreimalige, sich steigernde Aufwärtsbewegung von den Altarstufen über den Kanzelaltar hinauf zu den gewaltig aufragenden Metallpfeifen zentriert wirkungsvoll die breitgestreckte Anlage. Obwohl die Orgel nicht für diese Stelle im Raum entworfen wurde, bildet sie ein überzeugendes und schlüssiges Ensemble.
Frei stehender Spieltisch, 3,2 m von der Orgel entfernt, 100 mm abgesenkt.
Manual- und Pedalumfang: C-g’’’, C-f’. Spannungsmesser mit Zeiger. Notenpult eingeschoben, nur vertikal verstellbar, Auflage Eiche, mit Wildleder belegt, Rückwand aus Plexiglas. 820 mm breit, 270 mm hoch, 68 mm tief, 20° geneigt. Notenbeleuchtung Klavierlampe mit Halogenleuchten. Drucktastenschalter für Motor ein, Motor aus, mit Glimmlampe zur Kontrolle. Pedal- und Notenbeleuchtung an Motorschalter gekoppelt. Weder Steckdosen noch sonstige Elektroinstallation von außen sichtbar. Rolldeckel mit seitlichem Schloss. Keinerlei Heizung (Kirche ist immer gut temperiert) Orgelanforderungssignal von der Sakristei wirkt auf Blinklicht links der Manubrien. Kein Firmenschild. Orgelbank links, mit Kurbel verstellbar.
Manual
Elektropneumatische Spieltraktur. Normalkoppeln mit Kipptasten geschaltet.
Tastenfall: I 8 mm, II 7 mm. Einsinken der Obertasten: I 5mm II 6 mm.
Tastendruck. I 85 g, II 80 g. Oktavmaß: 165 mm. Tastenbreiten: c d 22,4 mm,
e 22,7mm, f 22,4mm, g 22,5 mm, a 22,6 mm, h 22,4 mm.
Schmalste Taste: c d f h 22,4 mm, breiteste Taste e 22,7mm.
Vertikaler und horizontaler Manualabstand: 59mm, 27mm. Neigung der Manuale: 0°.
Tastenbeläge: Untertasten weißer Kunststoff, Obertasten Ebenholz.
Länge Untertasten: 131 mm, Länge Obertasten: 72 mm, Tastenkopf: 46 mm.
Zwischenräume Obertasten: cis-dis 19,7 mm, fis-gis 16,7 mm, gis-ais 17,1 mm,
ais-cis 31,2 mm, dis-fis 31,2 mm.
Pedal
Elektropneumatische Traktur
Parallelpedal, konkav, Obertasten geschweift. Oktavmaß: 465 mm.
Tastenfall: 30mm. Obertasten einsinken: 18 mm. Tastendruck: 1700-1800 g.
Länge Untertasten: 607mm, Länge Obertasten: 125-190 mm.
Tastenbreite: 22 mm. Einschub: 295 mm. Vertikale Position: 755 mm,
horizontale Position: c° unter gis°. Tasten abgerundet.
Elektropneumatisch. Manubrien: Kipphebel, Anordnung in einer Reihe über dem 2. Manual. Nummerierung und Registernamen mit Steinschrift in die Kipphebel eingraviert, 4 verschiedenen Farben.
Zwei deutsche freie Kombinationen, Zungenabsteller, Knöpfe für freie Kombination I und freie Kombination II, Organo pleno, Tutti und Generalabsteller. Tritte für Tutti und Walze ab. Elektropneumatisch gesteuerter Schweller in 11 Stufen.
Gebläse in gedämmtem Kasten im Untergehäuse,
Motordaten: Aug Laukhuff, Weikersheim Masch.-Nr.21, 544,cbm. (m. c.) 13 min., W. S. (Press.) 120, Motor-Nr.1475, H. P. 0,25, Volt 220/380, Amp. 3,46/2, Tour. (Rotaz.) 1400, Period. 50, Phas. 3. Magazinbalg (Gewichte) mit Rollventil, Regulierbalg (Federn) für alle Werke, Schwimmerbalg für Arbeitswind. Windkanal: Schichtholz mit Papier beklebt, Kondukten: Flexrohre. Winddruck 59,3 mm WS für alle Werke, Abeitswind: 93,5 mm WS
Elektropneumatische Kegellade (die einzige noch unter Teck). Pfeifenaufstellung:
Schwellwerk chromatisch, Hauptwerk und Pedal diatonisch.
8 verschiedene Windladen fürs Pedal, deren 6 fürs Hauptwerk.
Gesamtpfeifenzahl 1495,
davon 25 Blindpfeifen ohne Labium
HAUPTWERK I | ||
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Quintatön | 16′ | Große Oktave Holz |
Prinzipal | 8′ | C – a° Prospekt |
Gemshorn | 8′ | konisch |
Oktave | 4′ | |
Rohrflöte | 4′ | Röhrchen nach innen |
Waldpfeife | 2′ | |
Rauschpfeife II-III | C-H II | Repetiton c° |
Mixtur IV-V | C-H IV | Repetition c°, c’, c’’, c’’’ |
Trompete | 8′ |
SCHWELLWERK II | ||
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Gedeckt | 8′ | Holz |
Blockflöte | 4′ | konisch |
Prinzipal | 4′ | |
Oktave | 2′ | |
Sifflöte | 1 ⅓‘ | nicht repetierend |
Zimbel | 3-fach | Repetition GIS, e°, c’, gis’, e’’, c’’’ |
Oboe | 8′ | 3 Pfeifen am Becherfuß gekröpft |
PEDAL | ||
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Subbass | 16′ | Holz, alle Pfeifen im Prospekt |
Oktavbaß | 8′ | C –a° Prospekt |
Dolkan | 4′ | trichterförmig |
Bauernpfeife | 2′ | |
Trompete | 8′ |
Stimmung
Gleichstufig temperiert
Absolute Tonhöhe: a’ 442,1 Hz bei 22,1° Celsius
Relative Luftfeuchtigkeit: 52,2 % atmosphärischer Luftdruck auf NN: 1037 hPa.
Schallpegel
Ruhe: 31,1 dBA, Gebläse: 33 dBA.
Min: 51,7 dBA, Max: 83 dBA.
Alleinstellungsmerkmale:
Einzige Weigle-Orgel unter Teck,
Deutsche Registerkombinationen,
Elektropneumatische Traktur
Medien:
Chronik der Neuapostolische Gemeinde in Kirchheim unter Teck 1920 bis 1984.
Teckbotenarchiv im Stadtarchiv.
Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Band 36:
Ernst Leuze und Wolfgang Znaimer
Orgeln unter Teck (Seite 153)
YouTube:
Ralf Sach spielt Louis Vierne (1870-1937):
Prelude aus der I. Orgelsymphonie
Andere Instrumente im Raum:
Neues Schiedmayer-Klavier
Kontakt
Adresse Pfarramt:
Neuapostolische Kirche Süddeutschland
Bezirk Göppingen/Kirchheim
Gemeinde Kirchheim unter Teck
Ansprechpartener:
Jens Strähle
Tel.: 07021-949494
Homepage Pfarramt
Adresse der Kirche:
Neuapostolische Kirche
Hahnweidstraße 31
73230 Kirchheim unter Teck
So finden Sie die Kirche: