Kirchheim unter Teck
Elektrikorgeln
Laukhuff / Heuss / Rensch 1965
Technische Daten
Angesichts der seit Jahrzehnten störungsanfälligen Orgel in der Schöllkopfkapelle des Alten Friedhofs, lag es nahe, in der neuerbauten Aussegnungshalle eine E-Orgel zu installieren. Für kurze Zeit begnügt man sich jedoch mit einer Interimsorgel, dem Chorpositiv aus der Martinskirche. Dieses Instrument erfüllte den akustisch überaus gelungenen Raum derart gut, dass der Wunsch nach einer bezahlbaren Pfeifenorgel erwachte. Mit der damals aktuellen Elektroorgel bot sich eine bezahlbare Lösung an.
1965 erbaut von Laukhuff, Heuss, Rensch. Das Serieninstrument war innerhalb kurzer Zeit aufgestellt. Seit über 50 Jahren tut es zuverlässig seinen Dienst. Finanziert wurde es von der Stadt Kirchheim unter Teck sowie der evangelischen und katholischen Gesamtkirchengemeinde.
Standort in einer Nische neben dem Chorbereich gegenüber dem Rednerpult. Holzgehäuse Limbafurnier in einer Stahlrahmenkonstruktion. Schwelljalousien aus Plexiglas erlauben den Organisten ungehinderte Sicht auf die Pfeifen. Nüchterner konstruktivistischer Stil der Sechzigerjahre.
Für die Besucher sichtbar sind nur die zwölf frei stehenden Holzpfeifen der großen Oktave von Subbass 16’.
Angebauter, zweimanualiger Spieltisch, vorderspielig. Mechanisch betätigter Schweller, lederbezogene Notenauflage, mit dem Gehäuse verschraubt, 85 cm breit, 6,4 cm tief, 15°geneigt, Noten lehnen sich ans Gehäuse. Nachträglich dilettantisch montierte Klavierleuchte für die Noten, Infrarotstrahler 30 cm über der Klaviatur. Keine Steckdosen am Instrument, Stromzufuhr über lose auf dem Boden liegende Mehrfachsteckdose, Drehschlüsselschalter für Orgelmotor, kein Kontrolllicht, kein Firmenschild: Mit Kurbel verstellbare Orgelbank.
Manual
Elektrisch, Oktavmaß 165 mm.
Breite der Untertasten (in mm): c 22,1 – d 22,1 – e 22,1 – f 22,1 – g 22,1 – a 22,1 – h22,1
Tastenteilung: Alle Tasten gleich breit.
Tastenfall. I 11 mm, II 11 mm. Obertasten einsinken: I 3 mm, II 3 mm.
Tastendruck: I 115 g, II 85 g.
Länge Untertasten: 147 mm, Tastenkopf 46 mm, Obertasten 85 mm.
Abstände Obertasten cis-dis 20 mm, fis-gis 16 mm, gis-ais 16 mm,
dis-fis 32 mm, ais-cis 31 mm.
Vertikaler/horizontaler Manualabstand: 60 mm / 27mm.
Koppeln, II-I, I-P, II-P
Tastenbeläge: Kunststoff.
Pedal
Elektrische Traktur
Form: radial, konkav, Obertasten geschweift, Oktavmaß: 460 mm.
Tastenfall: 15 mm. Obertasten einsinken: 30 mm.
Länge Untertasten / Obertasten: 740 – 750 mm / 12 – 21 mm
Breite Untertasten / Obertasten 9 mm / 9 mm, Einschub 370 mm.
Vertikale Position: 770 mm unter Manual. Horizontale Position:c° unter d‘
Tasten: Eiche massiv.
Elektrische Schaltung. Manubrien: Taster mit hinterleuchteter Beschilderung, Reihenfolge der senkrechten Anordnung Pedal/ Manual I/ Manual II, fortlaufende Nummerierung, Koppeln handgeschaltet, mechanischer Schweller.
Frei stehendes Gebläse im Untergehäuse, kein Rollventil.
Motordaten: Made in Germany by Aug. Laukhuff – Weikersheim
7,76 cbm (mc) 5 Min, WS (Press) 80, Motor-Nr. 94313, H.P. 0,22, Volt 220/380, Amp 0,9/0,59,
Tour. (Rotat.) 2800, Period 50, Phas 3.
Winddruck: am Pfeifenstock 60 mm WS.
Kastenlade: elektrisch gesteuertes Multiplexsystem. Pfeifenaufstellung: diatonisch nach außen ansteigend, die 10 tiefsten Töne mittig nach innen ansteigend.
Gesamtpfeifenzahl 580, davon 24 Holzpfeifen und 56 Zungenpfeifen.
Aus 9 Pfeifenreihen werden 23 verschieden Register zusammengeschaltet.
1. Subbass 16’ Große Oktave auf eigener Lade seitlich der Orgel als Prospekt Die restlichen Töne von
2. Gedeckt als Subbass 16’ und Gedecktbass 4’ im Pedal Hohlflöte2’ im ersten und Gedeckt 8’ sowie Unda Maris 8’ im zweiten Manual.
3. Rohrflöte als Rohrflöte 2’ im Pedal, Rohrflöte 8’ (große Oktave aus Gedeckt) im ersten und Rohrflöte 4’ im zweiten Manual.
4. Flöte als Nasat 2 ⅔’und Flötbass 8’ (große Oktave aus Gedeckt) im Pedal, Gemshorn 4’ im ersten Manual.
5. Prinzipal als tiefster Chor von Hintersatz 4-fach 2’ im Pedal, Prinzipal 4’ im ersten und Prinzipal 2’ im zweiten Manual.
6. Quinte als 2 ⅔’ in Sesquialter auf dem ersten Manual und Spitzquint 1 1/3’ im zweiten, erst ab c’’ eigene Pfeifen, die tieferen Töne aus Flöte.
7. Terz als 1 3/5 in der Sesquialter des ersten Manuals und als Terz und Unda Maris 8’ im zweiten Manual ab c°. Die Schwebung entsteht durch die Tonhöhendifferenz des gleichstufig gestimmten Gedeckt 8’ und der rein (tiefer) gestimmten Terz.
8. Schalmey als 8’- und 4’- Register im Pedal sowie Schalmey 8’ im ersten und Schalmey 4’ im zweiten Manual.
9. Mixtur 4-fach als Hintersatz im Pedal, sowie Mixtur 4-fach 2’ im ersten und Scharf 4-fach 2 ⅔ im zweiten Manual.
Das Scharf repetiert auf Ais gis° fis’ e’’ und c’’,
Die Mixtur hat Oktavrepetition jeweils auf c.
HAUPTWERK I | ||
---|---|---|
Rohrflöte | 8′ | |
Principal | 4’ | |
Gemshorn | 4’ | |
Sesquialter | 2 ⅔’+1 3/5 | |
Hohlflöte | 2’ | |
Mixtur IV | 1 ⅓’ | Repetition c° c’ c’’ c’’’ |
Schalmey | 8’ | |
POSITIV II | ||
Gedackt | 8′ | |
Unda maris | 8’ | unterschwebend ab c’ (Große Oktave Gedeckt, c°-h’) |
Rohrflöte | 4’ | |
Prinzipal | 2′ | |
Terz | 1 3/5’ | |
Spitzquinte | 1 ⅓’ | |
Scharf IV | ⅔’ | Repetition AIS gis° fis’ e’’ c’’’ |
Schalmey | 4’ | |
PEDAL | ||
Subbass | 16’ | Große Oktave auf eigener Lade (Prospekt) |
Flötbass | 8’ | Große Oktav: Gedeckt 8’ |
Choralbass | 4’ | |
Gedecktbasss | 4’ | |
Nasat | 2 ⅔’ | C-h’aus Gemshorn, ab c’’eigene Pfeifen |
Hintersatz V | 2’ | |
Rohrflöte | 2’ | |
Schalmey | 8’ | |
Schalmey | 4’ |
Stimmung
Gleichstufige Stimmung.
Absolute Tonhöhe a’ 442,7 Hz bei 21,5° Celsius, 1017 hPa atmosphärischem Luftdruck auf NN, und 61 % relativer Luftfeuchtigkeit.
Schallpegel
Aus 5 m Abstand gemessen: Ruhepegel 29 dB-A. Gebläse 37,4 dB-A.
Geringste Lautstärke: 67,8 dB-A, größte Lautstärke 83 dB-A
(auf Orgelbank 86 dB-A).
Keine anderen Instrumente im Raum.
Kontakt
Friedhofsamt Kirchheim unter Teck
Tel.: 07021-502428
Homepage
Adresse der Kirche:
Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof
Notzinger Steige 100
73230 Kirchheim unter Teck
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